Vor fünf Jahren, 2014, erschien mein Buch Stand up. Feminismus für Anfänger und Fortgeschrittene. Seit damals hat sich, natürlich, vieles getan.
In Sachen Feminismus gab es vor allem eine große Veränderung: Die Art und Weise, wie über Feminismus gesprochen und geschrieben wird, ist heute eine andere, als sie es noch 2014 war. Feminismus ist plötzlich überall, er ist angesagt. Modemarken schmücken sich mit ihm, Produkte werden mit ihm beworben, Stars und Sternchen sprechen ganz selbstverständlich in Interviews darüber, warum sie sich als Feminist*innen definieren. Ein Schwall von oftmals großartigen Büchern über und mit inspirierenden Frauen ist erschienen und sogar die sonst eher unpolitische Zeitschrift Glamour scheut sich nicht mehr, den Begriff „Feminismus“ aufs Cover zu drucken. It’s fashion!
Feminismus ist überhaupt nicht mehr uncool, gilt nicht mehr als verstaubt und vertrocknet.
Das ist die eine Seite. Die andere sieht so aus: Immer noch lehnen viele junge Frauen (und Männer) Feminismus ab. Sie denken, er stünde für Männerhass (siehe oben), finden ihn irgendwie „opfermäßig“ und anstrengend. Dabei nehmen viele junge Frauen Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern durchaus wahr, finden diese unfair. Und verneinen trotzdem, wenn sie gefragt werden, ob sie sich selbst als Feminist*innen bezeichnen würden.
So oder so: Der Kampf für Gleichberechtigung geht weiter, muss weiter gehen. Stand up wollte und will bei diesem Kampf helfen. Deshalb liegt es nun in einer aktualisierten und komplett überarbeiteten Neuauflage vor: Stand up. Feminismus für alle. Wie das Original von 2014 ist sie ein persönlicher Versuch darzustellen, was Feminismus ist und was er für junge Frauen sein kann: Welche feministischen Themen stehen heute im Mittelpunkt? Und warum sind das überhaupt feministische Themen? Ich habe versucht, all das, was Stand up ausmacht, beizubehalten (den Ton, die Themen, unangenehme bis peinliche Geschichten aus meinem Leben), und dem Buch gleichzeitig ein Update zu verpassen (u.a. das Gendersternchen sowie neue unangenehme bis peinliche Geschichten aus meinem Leben). Damit es sich heute genauso relevant anfühlt wie damals. Es gibt neue Interviews (u.a. mit Mithu Sanyal und Sonja Eismann) und neue Porträts, es geht um #MeToo, §219a und vieles mehr.
Stand up. Feminismus für alle ist bei Kein & Aber erschienen, hat 432 Seiten und kostet 24 Euro.
Mehr Infos: Über Stand up. Feminismus für alle habe ich u.a. mit dem Deutschlandfunk, WDR5 und jetzt.de gesprochen.